„Die Horn-Familie“ – „Meet & Greet“ mit Hornist*innen Sietske van Wieren und Bernd Eiteneuer

6. November 2023

Von der Begeisterung vom Klang des Horns bis zum Beruf Musiker*in erfuhren rund 50 Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der Neuen Philharmonie Westfalen Mitte November im Recklinghäuser Depot. Das Orchester hatte gemeinsam mit dem Förderverein zum zweiten „Meet & Greet“ der neuen Saison eingeladen. Zu Gast waren die NPW-Hornist*innen Siestke van Wieren und Bernd Eiteneuer, die den Zuhörenden neben Geschichten aus ihrem Leben reichlich Musik mitbrachten. Gemeinsam spielten sich die beiden Hornist*innen quer durchs Hornrepertoire – von Hans-Jürg Sommer auf dem Alphorn über Ausschnitte aus Bachs Brandenburgischen Konzerten bis hin zur 7. Sinfonie von Bruckner auf Bachhörnern und Wagnertuba, erlebte das Publikum alle Facetten und Klänge des Horns.

Dreizehn Hörner auf den Tischen im kleinen Saal des Depots: Die NPW-Hornist*innen Sietske van Wieren und Bernd Eiteneuer brachten die Mitglieder des Fördervereins in einer neuen Ausgabe von „Meet & Greet“ im Recklinghäuser Depot im November zum Staunen.

Vom Alphorn über das Jagdhorn und die Wagner-Tuba bis hin zum modernen Horn war die gesamte Hornfamilie vertreten. Bernd Eiteneuer berichtete, dass die ersten „richtigen“ Hörner auf Alphörner im 15. Jahrhundert zurückgehen. Da Alphörner aus Holz gefertigt und nicht wie Waldhörner im Orchester kreisförmig gewunden sind, konnten die Anwesenden kaum glauben, dass Alphörner und das Horn im Orchester die gleiche Länge haben.

Ferner präsentierenten sie die Naturhörner. Sietske van Wieren erklärte, dass man auf diesen Hörnern nur Naturtöne spielen kann. Aber mit der Hand im Schalltrichter zeigte Bernd Eiteneuer vor den staunenden Augen des Publikums, dass das nur fast stimmte. Denn er konnte doch eine ganze Tonleiter spielen, obwohl einige Töne etwas dumpf geklungen haben. Die NPW-Musiker*innen erklärten daraufhin, dass die damaligen Hornbauer ein System erfunden hatten, bei dem die Hornist*innen selbst bestimmte Rohre des Horns auswechseln, um die Länge des Horns und damit den Ton zu verändern. Diese Art von Horn wurde zu Mozarts Zeiten verwendet, fügt Sietske van Wieren hinzu. Sie erläuterte, dass sie auch das Konzert für Flöte und Harfe von Mozart im ersten Sonntagskonzert der Saison mit diesem Instrument gespielt hat.

In humorvollen Antworten auf die Fragen von Michael Makiolla legen die beiden Hornist*innen ihren Weg zur NPW dar. Sietske van Wieren, die aus einem kleinen Dorf im Norden der Niederlande stammt, erzählte, dass sie schon immer Horn spielen wollte, weil ihr der Klang des Instruments gefiel. Erst als sie etwa zehn Jahre alt war, konnte ihr das Blasorchester ihres Dorfes ein Horn leihen, berichtete sie. "Ich habe in Groningen und Hamburg studiert", fährt sie fort, "und dann einige Praktika gemacht, zum Beispiel in Göttingen". "Hier bei der NPW ist es Ihre erste feste Stelle, die Sie bekommen haben, warum sind Sie geblieben?", fragte Herr Makiolla. "Die Stimmung unter den Musiker*innen ist gut, also warum sollte man gehen, wenn man sich wohl fühlt?", antwortete sie lächelnd.

Bernd Eiteneuer aus dem Ruhrgebiet (Duisburg) lernte bei seinem Musiklehrer Horn spielen. Er erklärte, dass er sich erst nach seinem Physikstudium für die Arbeit als professioneller Hornist entschied. Er ließ sich in Köln ausbilden und trat 1986 dem Philharmonischen Orchester der Stadt Gelsenkirchen bei, noch bevor es mit dem Westfälischen Sinfonieorchester Recklinghausen zur NPW fusionierte.

In der Freizeit sind beide begeisterte Laufer*innen und laufen gemeinsam Marathons, unter anderen in Paris. Sietske van Wieren erklärt, dass sie ca. 22 Marathons gelaufen ist, und Bernd Eiteneuer hat bereits an der TorTour de Ruhr oder der Tour du Mont Blanc teilgenommen.

Myrtille Daunay

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„Meet & Greet mit …“ wird 2023/2024 fortgeführt und ist eine exklusive Veranstaltungsreihe für Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der Neuen Philharmonie Westfalen e.V. Sie möchten dabei sein und Mitglied werden?

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