Sinfoniekonzerte

1. Sinfoniekonzert „Nichts als die Wahrheit“

Musiktheater im Revier Kennedyplatz 45881 Gelsenkirchen

Information

„Er lügt nicht, er erzählt vielmehr Märchen.“ So urteilte Zoltán Kodály über den Helden seines Singspiels, den ungarischen Draufgänger Háry János. Das liebenswerte Schlitzohr stellt mit seinen Flunkereien die Wahrnehmung auf den Kopf. Und seine fantastischen Abenteuer kleidet Kodály in eine bunte Musik, apart umspielt vom ungarischen Nationalinstrument, dem Zymbal.

Dass im Märchen immer ein Kern Wahrheit liegt, wusste auch Sergej Prokofjew. Seine erfolgreichste Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ sprüht voll hinreißendem Witz. Hier wird ein depressiver Prinz mit einem seltsamen Fluch belegt: Er soll sich in drei der prallen Südfrüchte verlieben. Wen wundert’s, dass sich in der Schale drei Prinzessinnen verbergen, die gerettet werden wollen? Und der berühmte Marsch aus dieser Oper darf als Erkennungszeichen der turbulenten Komödie natürlich nicht fehlen.

Er ist nicht nur ein „Ritter von der traurigen Gestalt“, sondern ein verrückter Träumer und verliebter Fantast: Don Quixote, der legendäre spanische Hidalgo. Richard Strauss widmete ihm eine prachtvolle sinfonische Dichtung. In klanggewaltigen Variationen durchschreitet der idealistische Edelmann seine märchenhaften Abenteuer: vom brausenden Kampf gegen die Windmühlen bis zum Liebestraum mit der unerreichbaren Dulcinea.

In die Rolle des Ritters schlüpft das Solocello, gespielt von Bruno Delepelaire. Seit 2013 ist der Franzose Solo-Cellist der Berliner Philharmoniker. In diesem Konzert gibt er sein Debüt bei der NPW.

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