3.1 Sinfoniekonzert „Familie“
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Vom innigen Verhältnis zwischen Familienmitgliedern erzählt dieses emotionale Programm. In „blue cathedral“ gedenkt die New Yorker Komponistin Jennifer Higdon ihres früh verstorbenen jüngeren Bruders. Durch das Tor einer imaginären Kathedrale vermittelt sich der Eintritt in eine andere Welt. In seiner kontemplativen Atmosphäre berührt das eindringliche Stück, das zu den meistaufgeführten zeitgenössischen Werken zählt.
Den Tod zweier seiner Kinder verarbeitete der Dichter Friedrich Rückert in den „Kindertotenliedern“. Als Gustav Mahler einige dieser Gedichte zur Vertonung auswählte, konnte er noch nicht wissen, dass er bald schon seine eigene Tochter verlieren sollte. Der todessehnsüchtige Ausdruck der Musik birgt jedoch auch Trost und Ruhe. Für die wunderbar innigen Lieder kehrt Anne Schwanewilms, Opernweltstar aus Gelsenkirchen, mit ihrem „leuchtkräftigen Prachtsopran“ (Recklinghäuser Zeitung) zum Orchester ihrer Heimatstadt zurück.
Im Job ein Tausendsassa des Musikbetriebs, zuhause ein treuer Familienvater: Richard Strauss brauchte die Stabilität der privaten Geborgenheit als Ausgleich für sein reiseintensives Berufsleben. In seiner „Sinfonia domestica“, der „häuslichen Sinfonie“, bildete er stolz die Kernfamilie ab: Vater, Mutter, Kind. „Du und der Bub, Ihr seid mein alles“, schrieb Strauss einmal an seine Frau. Die „Sinfonia domestica“ verknüpft eine Schlüsselloch-Perspektive mit tiefer Empfindung und spielerischer Beherrschung des bombastischen Orchesterapparats.