3.3 Sinfoniekonzert „Hexen und Geister“
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Mit „Erlkönigs Tochter“ steht die nur selten gespielte, große weltliche Kantate des Dänen Niels Wilhelm Gade für drei Solostimmen, Chor und Orchester auf dem Programm. Niels Gade war zu seiner Zeit der wohl berühmteste dänische Komponist und Dirigent. Sein Œuvre als Komponist umfasst neben umfangreicher Kammermusik auch acht Sinfonien und zahlreiche weitere dramatische Werke und Kantaten. „Erlkönigs Tochter“ entstand in den Jahren 1851-54 unter dem dänischen Titel „Elverskud“ nach einem Libretto von Christian Knud, Frederik Molbech, Carl Andersen und Gottlieb Siesby. Gades musikalische Laufbahn begann als Violinist an der königlichen Kapelle in Kopenhagen. 1843 ging er mit einem königlichen Stipendium zu seiner weiteren Ausbildung nach Leipzig, wo Felix Mendelssohn Bartholdy sein Mentor wurde.
Das zweite große Werk des Abends wird Felix Mendelssohn Bartholdys „Die erste Walpurgisnacht“ sein. Ihr liegt der Text einer Ballade von Johann Wolfgang von Goethe zugrunde. Es war von Beginn Goethes Absicht, dass seine Ballade vertont werden sollte. Als Komponisten hatte er seinen Freund Carl Friedrich Zelter ausersehen. Als der jedoch den Text zum ersten Mal las, soll er ausgerufen haben: „Wer das vertonen will, muss erst die alte abgetragene Kantatenuniform ablegen!“ Er selbst fühlte sich dazu nicht in der Lage, sondern gab die Vorlage an seinen Schüler Mendelssohn weiter.