9. Sinfoniekonzert „Dämonen“
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Mit dunklen Mächten nimmt es dieses Programm auf: ob Hexensabbat bei Mussorgsky, teuflischer Tastenzauber bei Rachmaninow oder der innere Dämon des vom Terrorregime getriebenen Schostakowitsch.
Die wilden Hexen versammeln sich zur Johannisnacht auf dem kahlen Berge. Für diese Szene aus der slawischen Mythologie entzündet Modest Mussorgsky ein satanisches Feuerwerk.
Den Auftrag für sein 2. Klavierkonzert hatte der junge Sergej Rachmaninow in der Tasche. Doch eine Schaffenskrise blockierte ihn. Ein deutscher Psychiater half ihm mit Hypnose: „Sie werden Ihr Konzert beginnen zu schreiben ...“. Die Behandlung schlug an – und Rachmaninows Schmerzenskind brachte ihm den internationalen Durchbruch. Die monumental-schwelgerischen Themen machten das 2. Klavierkonzert auch in Hollywood populär. Für den Hexenmeister-Part am Klavier kehrt der glänzende deutsche Pianist Joseph Moog zurück, der 2023 bereits in Rachmaninows 3. Klavierkonzert mit der NPW brillierte.
Im Dauerbeschuss unter Stalin war Dmitri Schostakowitsch immer wieder Angriffen ausgesetzt, die sich gegen die „neurotischen Erscheinungen“ seiner Musik richteten. Um zu überleben, versteckte er seine Botschaften in doppelbödigen Werken. Nach der Hetzkampagne von 1936 schrieb er die Sinfonie Nr. 5 – nur oberflächlich ein positives Stück. Sehr viel später kommentierte er: „Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen … Das ist doch keine Apotheose. Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören.“