Sinfoniekonzerte

9. Sinfoniekonzert „Lieb und Leid und Welt und Traum“

Ruhrfestspielhaus Otto-Burrmeister-Allee 1 45657 Recklinghausen
Blick auf das Ruhrfestspielhaus Recklinghausen

Information

„War alles, alles wieder gut – Lieb und Leid und Welt und Traum“. So enden die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler. „Welt und Traum“ will auch seine Musik abbilden, in der sein „ganzes Leben“ stecke, wie der junge Mahler selbstbewusst bekannte.

Dass für ihn „alles wieder gut“ werde, hat Hans Rott nicht mehr erlebt. Schon mit 25 Jahren starb er in einer Nervenheilanstalt. 1877 entstand die Ouvertüre zu „Julius Cäsar“. Shakespeares Tragödie inspirierte Rott zu wagnerischen Blechbläserklängen. Auch ein warmes Streicherthema wächst zu triumphaler Größe empor, doch am Schluss steht resignatives Verstummen.

Zeitgleich zu den „Liedern eines fahrenden Gesellen“ begann Mahler die Arbeit an seiner 1. Sinfonie: In munterer Aufbruchsstimmung wird das erste „Gesellen“-Lied zitiert. Ein rustikaler Ländler nimmt uns „mit vollen Segeln“ (so ein verworfener Satztitel) auf die Lebensfahrt. Der anschließende fahle Trauermarsch tappt schaurig zur Melodie des Kanons „Bruder Jakob“. Plötzlich erklingt in all der Weltenbanalität die zarte Traumepisode des „Lindenbaums“ aus dem dritten „Gesellen“-Lied. Noch heftiger als das „glühend Messer“ aus den Liedern fährt das Finale drein. Nach Kämpfen, Naturstimmungen und Choralepisoden schließlich eine überlebensgroße Apotheose.

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