9.1 Sinfoniekonzert „Zeitenwende“
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„Abschiedswehmut“, aber auch die „Ahnung des himmlischen Lichts“ und „eine Atmosphäre höchster Verklärtheit“. Das sah der große Dirigent Bruno Walter in der letzten vollendeten Sinfonie Gustav Mahlers, die er 1912 zur posthumen Uraufführung brachte. Mahlers Neunte ist zugleich Abschluss einer Tradition und Aufbruch in die Moderne: eine Zeitenwende, vielleicht sogar ein Abschied von der alten Welt vor Ausbruch des 1. Weltkriegs.
Der Grundton dieser existenziellen Komposition rührt an den Abgründen der menschlichen Seele: mit katastrophischen Brüchen, zersplitternden Klangfarben und ergreifenden Klagegesängen. Doch die Neunte wühlt nicht nur in Melancholie und Weltschmerz, sondern hält unsagbar schöne und lichte Momente bereit. Selten wurden die Zwischentöne von Trost und Milde inmitten eines orchestralen Verstummens erschütternder komponiert als in den Schlusstakten dieser Sinfonie. Und ihr Zukunftsweisendes ermutigte die nachfolgende Generation um Arnold Schönberg und Alban Berg. Es ist wohl nicht zu viel gesagt: Mahlers Neunte zu hören, kann einen Menschen verändern.
Mit diesem Konzert setzt GMD Rasmus Baumann seine intensive Beschäftigung mit den Sinfonien Gustav Mahlers fort.