Chorkonzert "Stefan Heucke: Markus-Passion (Uraufführung)"
Information
„Und ich erzähle“: Das Evangelium nach Markus, die christliche Heilsbotschaft, ist eine Geschichte. Immer neu muss sie erzählt werden – und mit zu erzählen ist, dass sie eine Geschichte sei. Das hebt Walter Jens in seiner Übersetzung des neutestamentlichen Texts hervor, die der Markuspassion Stefan Heuckes zugrunde liegt. In dieser beginnt jeder Abschnitt mit den Worten: „Und ich erzähle“. Auch die Musik erzählt – und wer die Musik-Geschichte hört, muss selbst entscheiden, was sie für ihn oder sie bedeutet.
Die Markuspassion Heuckes gliedert sich in zwölf Kapitel, die von den Solist*innen und den Chören abwechselnd vorgetragen werden. Wie in den Passionen Bachs gliedern und kommentieren Choräle das Geschehen. Anders aber als bei Bach gibt es keinen Evangelisten-Tenor. Das Erzählen vertraut Heucke vielmehr einer Frau, der Altistin, und einem separaten Rezitativchor an. Alle individuellen Reden singen Solist:innen, alle kollektiven der Chor. Klanglich, durch spezifische Instrumentierung und indem sie von Sopran, Tenor und Bariton gemeinsam gesungen werden, hebt der Komponist die Worte Jesu besonders hervor: Chance, aufzumerken und sie mit gespitzten Ohren zu hören – neu oder erstmalig, ohne Vorgabe fürs Verstehen. Ein musikalisches Pfingsten?
Stefan Heuckes Musik ist ansprechend und packend, komplex, an Spannungen und Kontrasten reich. Mit seinem integrativ tonalen Stil führt der 1959 geborene, international renommierte Komponist die traditionellen Kompositionstechniken mit denen der Neuen Musik zusammen. Stefan Heucke ist Composer in Residence beim Bachfest Münster. Die Markuspassion entstand als Auftragswerk des Bachfests Münster und wird bei BACH INSPIRIERT uraufgeführt.