Chorkonzert "Ein deutsches Requiem"
Information
Brahms' "Ein deutsches Requiem" ist weniger eine Trauermusik für die
Verstorbenen als ein Trost für die Hinterbliebenen. Brahms selbst hat es
sogar als eine Art Therapie angesehen: "Ich habe nun meine Trauer
niedergelegt und sie ist mir genommen. Ich habe nun Trost gefunden, wie
ich ihn gesetzt habe als ein Zeichen an die Klagenden", schrieb er 1867.
Im sicheren Wissen um die Endlichkeit schließt "Ein deutsches Requiem"
beides ein: düstere Verzweiflungsausbrüche und sanfte Kontemplation.
Und nicht zuletzt oratorische Wucht in den mächtigen Chorfugen. Es spricht mit einer gewissen stoischen Ergebung von der Vergänglichkeit des Irdischen, aber auch von Brahms' eigenen Verlusten. Dieser persönliche Ton, der dem Tod ohne Sentimentalität und Illusionen begegnet, ist tief ergreifend. "Ein deutsches Requiem" schlägt fernab jeder konfessionsgebundenen Lehre die vielbeschworene Brücke zwischen dem Land der Lebenden und dem Land der Toten.