Der fliegende Holländer
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Die stürmende See, die tosenden Wogen – gefasst in eine „unendliche Melodie“ strömt Richard Wagners Musik ohne Unterlass dahin. Sie entführt uns in eine Welt, die von Fluch und Erlösung sowie von unterschiedlichen Vorstellungen über Besitztum und (Un-)Treue beherrscht wird. Kapitänstochter Senta ist mit den Geschichten vom sagenumwobenen fliegenden Holländer aufgewachsen und wie besessen von jener Traumwelt, in der sie den verfluchten Seefahrer erlösen will. Der Holländer soll dazu verdammt sein, auf ewig mit seinem Geisterschiff über die Weltmeere segeln zu müssen – bis sich ein „Weib“ finde, „das bis in den Tod getreu ihm auf Erden“. Doch kann Senta wirklich jenes von Richard Wagner heraufbeschworene „Weib der Zukunft“ sein, das die Sehnsucht des Holländers nach „Heim, Herd und Eheweib“ erfüllt? Kann die Realität den Vorstellungen Sentas gerecht werden?
Nach mehr als einem Vierteljahrhundert kehrt Richard Wagners frühes Meisterwerk endlich zurück auf die Bühne des MiR. Mit großer Faszination für die geheimnisvolle Magie des Mythos, aber auch mit der Frage, welche möglicherweise falschen Vorstellungen sich durch Geschichten, mit denen wir aufwachsen, in unseren Köpfen festsetzen können, durchleuchten Regisseur Igor Pison und sein Team, was Wagners kürzeste Oper zwischen den Zeilen erzählt.