Foyerkonzert "Schwanengesang"
Information
Kurz bevor er stirbt, singt der Schwan ein herzergreifendes Lied. Sagt zumindest der antike Mythos, und nach ihm wurden viele Spätwerke von Komponist*innen zum „Schwanengesang“ erklärt – etwa Schuberts 14 letzte Lieder. Dazu gehört „Der Tod und das Mädchen“ zwar nicht; die Auseinandersetzung mit Matthias Claudius‘ Gedicht vom Tod als sanftem Freund spricht aber für sich. Als Schubert sein Streichquartett d-moll schrieb, überkreuzten sich gerade seine Krise als gescheiterter Opernkomponist und eine Syphilisdiagnose. Der 2. Satz sinniert in den zartesten Tönen über das Lied; in den anderen Sätzen herrschen schwarze Dunkelheit, sprudelnde Energie und Hochspannung. Das gilt auch für sein einziges Streichquintett, das wirklich erst kurz vor seinem Tod entstand. Es sprengt alle Grenzen sinfonischer Formen und dramatischer Kontraste von Schuberts Glücksfantasien in einer „miserablen Wirklichkeit“.